Bezahlen per App auf dem Smartphone, Touch-ID statt PIN Eingabe und Apple-Watch statt EC-Karte: Sind Bezahl-Apps bereits nicht mehr aus Ihrem Alltag wegzudenken oder fragen Sie sich gerade, ob ich Ihnen hier ein Science Fiction Märchen auf die Nase binde? Ich kann Ihnen versichern, in der Payment-Branche sind Bezahl-Apps bereits in aller Munde. Wie es in der restlichen Bevölkerung aussieht, wollten Studierende der Hochschule Fresenius mit der Studie „Bezahl-Apps – Zukunft oder bereits Gegenwart?“ herausfinden. Dafür wurden in der ersten Jahreshälfte 2021 insgesamt 500 Teilnehmer:innen zwischen 18 – 74 Jahren befragt. 

Marc

Marc Schuster
Ich heiße Marc, informiere zum Thema Kartenzahlung und helfe Ihnen bei der Anbieter-Suche.


Werden Bezahl-Apps bereits genutzt und wenn ja, welche?

Die Ergebnisse der Studien zeigen es deutlich: Ja, Bezahl-Apps werden bereits genutzt. 46 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich schon einmal explizit mit dem Thema Bezahl-Apps auseinandergesetzt haben. Dabei scheint neben dem eigenen Interesse vor allem der Rat von Freunden oder Bekannten, sich doch endlich auch mit dem Thema zu beschäftigen, die treibende Kraft zu sein.  

Besonders interessant ist meiner Meinung nach das Ergebnis, dass 41 Prozent der Befragungsteilnehmer:innen angeben, sich nicht nur zum Thema informiert zu haben, sondern auch schon eine Bezahl-App zu nutzen. Mit anderen Worten, weiß man einmal um die Vorteile dieser technischen Neuerung, dann will man sie auch für sich selbst beanspruchen – das zeigt der minimale Unterschied von 5 Prozentpunkten zwischen innerer Auseinandersetzung und tatsächlicher Nutzung deutlich.

Die Studie hat auch untersucht, welche Apps besonders beliebt sind und welche Zahlungsmittel, die Nutzer:innen vorzugsweise in der App hinterlegen. In Sachen Beliebtheit haben eindeutig die Apps der gängigen deutschen Hausbanken die Nase vorn – so geben 41 Prozent der Nutzer:innen an, die Bezahl-App der eigenen Bank zu nutzen. Auch beliebt sind Apple Pay und Google Pay – hier geben je 31 Prozent an, diese App zu nutzen. Bei den hinterlegten Zahlungsmitteln schneidet eindeutig die EC-Karte (mit 69 Prozent) am besten ab, gefolgt von Paypal (mit 53 Prozent) und der Kreditkarte (mit 45 Prozent).

Infografik zum Thema "Werden Bezahl Apps genutzt?"
Quelle: www.bezahlexperten.de

Wer nutzt Bezahl-Apps und welche Nutzungsgründe werden am häufigsten genannt?

Der typische Nutzer von Bezahl-Apps ist eher männlich, zwischen 18 und 39 Jahre alt und gebildet. An dieser Stelle eine Einschätzung von mir: Noch wird hier absolut jeder Stereotyp bedient, aber ich bin überzeugt, dass sich Bezahl-Apps – ähnlich wie EC-Karten – schon bald geschlechts- und generationsübergreifend durchsetzen werden.

Der meist genannte Nutzungsgrund für Bezahl-Apps, der aus dieser Studie hervorgeht, ist Bequemlichkeit. So geben 70 Prozent der Befragten an, dass es ein klarer Vorteil für sie ist, ihr Portemonnaie nicht immer dabei haben zu müssen. Weitere Punkte, die häufig genannt werden, sind das Interesse an technischen Neuerungen und  der Hygiene-Faktor (jeweils 50 Prozent der User geben an, dass diese Aspekte für sie eine große Rolle spielen). 

Bexahlapps-Nutzungsgruende
Quelle: www.bezahlexperten.de
Infografik zum Thema "Wie sieht der typische Bezahl App Nutzer aus?"
Quelle: www.bezahlexperten.de

Was spricht gegen die Nutzung von Bezahl-Apps?

Vielleicht haben Sie es schon zwischen den Zeilen gelesen: Ich bin ein großer Freund von Bezahl-Apps und sehe hier ein riesiges Potenzial sowohl für die Verbraucher- als auch für die Händlerseite. Trotzdem möchte ich zum Abschluss noch kurz darauf eingehen, was der Fresenius Studie zur Folge noch gegen die Nutzung von Bezahl-Apps spricht. Während 33 Prozent der Befragten schlicht keinen Nutzen für sich sehen, geben nämlich 66 Prozent an, sie hätten Angst um die Sicherheit ihrer Daten beim Bezahlen mit App. Und genau hier möchte ich intervenieren, denn das kontaktlose Bezahlen per App, das heißt mittels NFC-Terminal ist faktisch sogar sicherer als das Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte, da bei dem Zahlen mit Smartphone oder Smartwatch nie die originalen Kartendaten übertragen werden, sondern immer nur ein sogenannter Token bzw. Kryptoschlüssel.

Resümee

Falls Sie es bisher noch nicht getan haben, empfehle ich Ihnen dringend, sich dem Thema Bezahl Apps zu öffnen. Denn die Studie der Fresenius Hochschule zeigt einmal mehr, dass das Bezahlen per App alles andere als Zukunftsmusik ist. Natürlich wird es auch weiterhin möglich sein mit EC-Karte zu bezahlen, aber meiner Meinung nach kann es nicht genug Möglichkeiten zum bargeldlosen Bezahlen geben. Wenn sie denn sicher und ausgereift sind und das ist bei den Bezahl-Apps in jedem Fall gegeben.